Wie alles kam! (2000 – 2010)
2000:
Die Finanzierung der Hospizarbeit sollte dauerhaft abgesichert werden. Vertreter des Hospizvereins Waldbronn beschäftigten sich mit den Möglichkeiten der freien Finanzierung (Fundraising), insbesondere lokalen und regionalen Stiftungen.
2001:
Die Idee einer regional tätigen Hospiz-Stiftung wollten die Hospizgruppen Ettlingen, Pfinztal, Westlicher Enzkreis und Bad Herrenalb nicht weiter verfolgen.
Eine andere Arbeitsgruppe, bestehend aus Hildegard Betsche, Waldbronn; Dore Dinkelmann-Möhring, Waldbronn; Klaus Kaiser, Waldbronn; Dieter K. Keck, Neurod; Adelheid Kiesinger, Karlsbad-Ittersbach; Dr. Dieter Krauskopf, Bad Herrenalb; Wilfried Ludwigs, Bischweier; und Martin Wiegandt, Karlsbad-Auerbach bereitete die Errichtung einer Hospiz-Stiftung Karlsbad-Waldbronn vor.
Im Oktober wurden erste Stifter gefunden, im Dezember wurde die „Hospiz-Stiftung Karlsbad-Waldbronn“ errichtet.
2002:
Im März fand die erste Informationsveranstaltung der Stiftung statt.
Die Übernahme von Hospiz Sonnenlicht durch den Caritasverband kam nicht zustande. Der Hospizverein kam daraufhin in finanzielle Schwierigkeiten.
Die Stiftung erhielt eine Zuwendung von 22.000 Euro. Damit konnte auf Wunsch der Stifter dem Hospizverein ein Darlehen gewährt werden. So konnte die drohende Zahlungsunfähigkeit abgewendet und die Gehälter gezahlt werden.
Auf Initiative der Hospiz-Stiftung wurden Kooperationspartner zur Finanzierung des Ambulanten Hospizdienstes (AHD) für Karlsbad und Waldbronn gefunden. Der Hospizverein übernahm die Trägerschaft des Dienstes.
Der Ambulante Hospiz-Dienst Karlsbad-Waldbronn begann – auch aufgrund einer Anschubfinanzierung durch die Stiftung – seine Arbeit im November.
Mit einem Rundschreiben wurden Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer über die Arbeit der Stiftung informiert.
2003:
Finanzamt und Regierungspräsidium überprüften die Arbeit der Stiftung. Danach wurde der erste Tätigkeitsbericht veröffentlicht. Im Oktober organisierte die Stiftung eine Fachveranstaltung zur Schmerzmedizin.
Aus den Erträgen des Stiftungskapitals und Spenden wurde mit 3.000 Euro die Arbeit des Ambulanten Hospizdienstes und 7.000 Euro die Arbeit im Hospiz Sonnenlicht in Karlsbad-Auerbach unterstützt.
2004:
Anlässlich eines Informationsabends zusammen mit dem Hospizverein wurde die Projektreihe „Herbergen auf dem Lebensweg“ im Juni gestartet. Die Hospiz-Stiftung ist hierbei Initiator und unterstützt die durchführenden Organisationen (Rettungsdienste, Feuerwehren, Kindergärten, Schulen, ….) ideell, organisatorisch und auch finanziell. Das Pilot Projekt fand im Rahmen der Aktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ statt.
Der Katholische Offene Treff (KaOT) Reichenbach erhielt den Auftrag, die Hospizidee bei Jugendlichen bekannt zu machen. Einige der bemerkenswerten Ergebnisse wurden im Internet gezeigt.
Der Hospizverein erhielt 11.000 Euro für seine Arbeit.
2005:
Im Rahmen der Projektreihe „Hospiz – Herbergen auf dem Lebensweg“ fand für Ersthelfer ein Gesprächsabend „Sterbebegleitung am Unfallort“ statt.
An anderer Stelle beschäftigten Vorstand und Stiftungsrat sich mit der Frage, wie lebensbedrohlich erkrankte Kinder und Jugendliche hospizlich betreut werden können.
Ein erstes Kinderhospizprojekt des Hospizdienstes Westlicher Enzkreis wurde unterstützt.
Der Hospiz-Wegweiser wurde auf dem Onkologischen Patiententag erstmals vorgestellt.
2006:
Am 28. Februar 2006 endete die Arbeit im Hospiz Sonnenlicht und das Hospiz Arista in Ettlingen übernahm die Nachfolge.
Aufgrund einer Initiative der Hospiz-Stiftung wurden die Kinderhospizdienste Karlsruhe und Mittelbaden gegründet.
Klaus Maria Brandauer und Maria Magdalena Wiesmaier kamen am 14. Mai 2006 nach Waldbronn zur Benefizveranstaltung „Brandauer liest Mozart“ zu Gunsten der Hospiz-Stiftung.
2007:
Der „Hospizverein Mittleres Albtal“ wurde gegründet und übernahm die Trägerschaft der ambulanten Hospizarbeit für Karlsbad, Waldbronn und Marxzell. Er schloss die Versorgungslücke, die durch die Insolvenz des Hospizvereins Waldbronn entstanden war.
Der Kinderhospizdienst Mittelbaden beendete am 30.09.2007 seine Arbeit.
Auf Initiative der Hospiz-Stiftung wurde auf dem Onkologischen Patiententag über die Palliativ-Versorgung und die Auswirkungen der Gesundheitsreform diskutiert.
Ab September wurde eine spezielle Palliativ-Beratung für BürgerInnen von Karlsbad und Waldbronn angeboten.
Bei einem Hospiz-Empfang im Kurhaus Waldbronn Ende November wurden Fördermittel übergeben.
Nachruf:
Dieter Burger, einer der Väter der deutschen Hospizbewegung, starb am 13. Februar 2007. Er gründete 1986 den Förderverein für Sterbebegleitung, aus dem der Hospizverein Waldbronn hervorging. Und war ab 1991 der erste Leiter des Hospiz Sonnenlicht in Karlsbad-Auerbach.
2008:
Vorstand und Stiftungsrat beschlossen, die Stiftung neu auszurichten.
Die Erträge aus dem Stiftungsvermögen kamen schon bisher durch Ausschüttungen an das Hospiz Arista, an den Kinderhospizdienst Karlsruhe und an den Ambulanten Hospizdienst Karlsbad-Marxzell-Waldbronn, Menschen aus dem Landkreis und der Stadt Karlsruhe zugute. Deshalb soll die Zusammenarbeit mit den im Gebiet tätigen Organisationen intensiviert werden.
Anfang 2008 erhielt das Hospiz Arista 5.000 Euro zur Finanzierung des Trägeranteils für die begleiteten Menschen aus Karlsbad, Waldbronn und Marxzell in 2006 und 2007. Für den Hospizdienst Mittleres Albtal und dessen Palliativ-Beratung sowie den Kinderhospizdienst Karlsruhe sind weitere Mittel bereit gestellt.
Im Oktober 2008 wurden 3.000 Euro für die Kinderhospizarbeit übergeben. Der Betrag teilt sich in eine Hälfte, mit der ein spezieller Fahrradanhänger beschafft wurde, und die andere Hälfte, die für die Ausbildung und Betreuung der ehrenamtlichen Mitarbeiter des Kinderhospizdienstes Karlsruhe bestimmt ist. (Foto Marianne Lother)
Durch Zustiftungen aus Waldbronn, Karlsruhe und Ettlingen ist das Stiftungskapital bis Ende 2008 auf über 200.000 Euro angewachsen.
2009:
Im Mai trat Wilfried Ludwigs als Vorstandsvorsitzender zurück. Er war bereits im Jahr 2001 federführend an der Gründung der Stiftung beteiligt und hat in 7-jähriger unermüdlicher Tätigkeit die Stiftung geprägt, erfolgreich geführt und bekannt gemacht. Auch um das stationäre Hospiz Sonnenlicht in Auerbach, das 2006 durch das Hospiz Arista in Ettlingen abgelöst wurde, machte er sich in schwierigen Zeiten vorbildlich verdient.
Frau Dore Dinkelmann-Möhring, seit 7 Jahren Vorsitzende des Stiftungsrats, wechselte in den Vorstand als stellvertretende Vorsitzende.
Mit dem Förderverein Hospiz Ettlingen wurde nach intensiven Beratungen und Verhandlungen eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet und eine neue Satzung erarbeitet. Die Förderung des stationären Hospizes Arista in Ettlingen wurde als wesentliches Anliegen in die Satzung aufgenommen. Erträge aus dem Anfangskapital und aus Zustiftungen werden gemäß ihrer Zweckbestimmung ausgeschüttet.
Im August wurden wieder drei Einrichtungen der Hospizarbeit aus Erträgen des Stiftungskapitals gefördert. Bei einem Treffen im Rathaus von Waldbronn überreichten die Vorsitzende Liselotte Lossau und ihre Stellvertreterin Dore Dinkelmann-Möhring 5.000 Euro an das Hospiz Arista, 3.000 Euro an den Hospizdienst Karlsbad-Marxzell-Waldbronn und 2.000 Euro an den Kinderhospizdienst für die Stadt und den Landkreis Karlsruhe.
Damit wurden wieder drei Institutionen unterstützt, die für schwerkranke Menschen und ihre Familien aus unseren Gemeinden Hilfe und Betreuung anbieten.
Nachdem Vorstand und Stiftungsrat, Gründungs-Stifter und das Finanzamt Ettlingen den Änderungen zugestimmt hatten, wurde die geänderte Satzung am 21. Dezember 2009 vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt.Seit diesem Zeitpunkt führt die Stiftung den Namen: Hospiz-Stiftung (für den) Landkreis und (die) Stadt Karlsruhe.
2010:
Im März konstituierte sich der neue Vorstand und der auf 7 Personen erweiterte Stiftungsrat. Peter Krcmar wurde in den Vorstand als stellvertretender Vorsitzender gewählt. Rudi Knodel, Bürgermeister von Karlsbad, wechselte vom Vorstand als stellvertretender Vorsitzender in den Stiftungsrat.
2011:
Im Februar 2011 berichteten die Vorstandsmitglieder Liselotte Lossau, Dore Dinkelmann-Möhring und Peter Krcmar den Mitgliedern des Stiftungsrats Klaus Kaiser, Andreas Kraut, Rüdiger Heger und Dr. Hans-Christoph Scharpf über Aktivitäten und Fortschritte im Jahr 2010.
Während viele Stiftungen durch die Finanzkrise 2009 Vermögensverluste erlitten, war das Kapital der Stiftung ertragbringend angelegt und erzielte sogar gute Kursgewinne. Dem Vorstand wurde für die geleistete Arbeit und die sorgfältige ehrenamtliche Verwaltung des Stiftungsvermögens Anerkennung und Dank ausgesprochen.
Für eine Benefizveranstaltung zugunsten der Hospizbewegung kam im Mai der berühmte Burgschauspieler Klaus Maria Brandauer wieder aus Wien ins Badische Staatstheater. In einer „literarisch-musikalischen Reise aus originalen Texten und Musik ..“ machte er die Zeit lebendig, in der Mozarts lebensfrohe Oper „Don Giovanni“ mit Texten von Da Ponto und Casanova entstand. Nach der Lesung erzählte er von seinen Verbindungen nach Waldbronn und überreichte seiner „alten Freundin“ Hildegard Betsche seinen Blumenstrauß.
Im August wurde Hildegard Betsche im Kurhaus Waldbronn für ihr vorbildliches Engagement in der Hospizbewegung mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.